Waldorf - Pressemitteilungen

Waldorfschule Schwerin hat jetzt eine „Lehrerin des Jahres“

Schwerin/Stuttgart/Hamburg, 5. März 2015/CU. Unter den neun Pädagogen, die sich in Mecklenburg-Vorpommern jetzt „Lehrer des Jahres“ nennen dürfen, ist auch eine Waldorflehrerin. Juliane Schwarte (64), Klassenlehrerin an der Freien Waldorfschule Schwerin, wurde von Ministerpräsident Erwin Sellering und Bildungsstaatssekretär Sebastian Schröder mit dem Titel ausgezeichnet.

Die Ehrung wird an Pädagogen vergeben, die sich durch „herausragendes pädagogisches Engagement und Einsatz weit über das dienstliche Maß hinaus“ verdient gemacht haben, schreibt das Bildungsministerium. Vorschläge einreichen können Lehrerkollegen, Eltern und Schüler. In dem Preis sieht die Landesregierung auch eine Möglichkeit, das Ansehen des Lehrerberufs in der Öffentlichkeit zu steigern.

Für Juliane Schwarte war die Auszeichnung eine Überraschung: „Eines Tages kam ein Schüler zu mir und zeigte mir etwas, was er über mich geschrieben hatte. Das wolle er als Vorschlag für den Lehrerpreis einreichen, wenn ich damit grundsätzlich einverstanden sei. Ich wollte ihn nicht enttäuschen, denn er hatte sich mit dem, was er geschrieben hatte, soviel Mühe gemacht. Also erklärte ich mich mit der Teilnahme an diesem Wettbewerb einverstanden, konnte mir aber gar nicht vorstellen, damit Erfolg zu haben.“ Eltern haben sich diesem Schülervotum auch angeschlossen und letztlich hat eine unabhängige Jury unter den eingegangenen Vorschlägen eine Auswahl getroffen.

„Als dann Bildungsminister Mathias Brodkorb Ende Januar am Telefon war und mir persönlich mitteilte, dass ich zur Lehrerin des Jahres gewählt worden bin, war ich zunächst sprachlos“, berichtet die Waldorflehrerin. „Frau Schwarte kommt täglich mit guter Laune in den Klassenraum“, hatte der Schüler u. a. in seiner Laudatio für die Lehrerin geschrieben und vor allem ihren Einsatz für lernstarke wie lernschwache Mitschüler gleichermaßen gelobt. Juliane Schwarte freut sich über die Auszeichnung, die die Wertschätzung von Schülern und Eltern zum Ausdruck bringt. Aber am liebsten würde sie den Preis an das ganze Kollegium verteilt sehen: „Wir sind ein Team, eigentlich hätten alle Kollegen zusammen den Preis verdient.“

Juliane Schwarte ist seit 34 Jahren Waldorflehrerin, zuvor war sie sechs Jahre an verschiedenen Schulformen im staatlichen Schulwesen tätig. Von ihrer Ausbildung her ist sie Grund- und Hauptschullehrerin. Die Ausbildung zur Waldorflehrerin hat sie berufsbegleitend gemacht. Den Wechsel an die Waldorfschule hat sie nie bereut: „Die Sinnhaftigkeit des Waldorflehrplans hat mich direkt überzeugt. Er traf das, was ich als Lehrerin wollte, warum ich diesen Beruf gewählt hatte.“

Sie schätzt vor allem die große Gestaltungsfreiheit, die Lehrer an Waldorfschulen haben und die Möglichkeiten, die die Waldorfschule bietet: “Es begeistert mich immer wieder, wie treffend die Anregungen des Lehrplans die Bedürfnisse der jeweiligen Altersstufe ansprechen. Der Lehrplan und seine menschenkundliche Grundlegung sind ein großes, zukunftsweisendes Geschenk von Rudolf Steiner“.

Zurzeit betreut Juliane Schwarte die 6. Klasse an der Waldorfschule Schwerin. Es ist ihr vierter – und auch ihr letzter – Durchgang als Klassenlehrerin. In Schwerin geht die Klassenlehrerzeit bis zum Ende der 6. Klasse.
Bevor sie nach Schwerin kam, war sie Klassenlehrerin an der Rudolf Steiner Schule Siegen und nach einem staatlich anerkannten heilpädagogischen Zusatzstudium am Institut für Waldorfpädagogik in Witten Annen Lehrerin in der Oberstufe der Johanna-Ruß-Schule, einer heilpädagogischen Schule in Siegen, die sie mit aufgebaut hat. Diese Zusatzausbildung kommt ihr auch jetzt an einer „normalen“ Waldorfschule zugute.

„In unseren Waldorfklassen hatten wir immer schon Kinder mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Da waren wir den staatlichen Schulen, die so sehr auf leistungsbezogene Selektion setzten, einen Schritt voraus. Wir praktizierten Inklusion, als noch niemand davon sprach.“ Die komplette Schließung der Sonderschulen in einigen Bundesländern sieht sie allerdings kritisch: „Es gibt immer Kinder mit sehr speziellen Lernbedürfnissen und Entwicklungswegen. Sie brauchen andere Lernformen, andere Schwerpunkte und andere Tätigkeiten im schulischen Zusammenhang. Wenn sie sich als wirksam erleben sollen, müssen wir sie ganz individuell da abholen, wo sie stehen“. Wenn Schüler dauerhaft unter- oder überfordert würden, entstehe problematisches Verhalten. Das gelte für alle Schüler gleichermaßen. Der Unterricht müsse sie in ihrer Individualität ansprechen. Für die Schüler der heilpädagogischen Waldorfschule sei das zum Beispiel ein breites Angebot an verschiedenen Werkstätten in der Oberstufe gewesen.“

Die Ehrung durch den Kultusminister erreicht Juliane Schwarte kurz vor ihrer Pensionierung. Für die Zeit nach dem Berufsleben hat sie viele Ideen, aber noch keine Pläne außer, mehr für die Familie und die vier Enkelkinder da zu sein.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 234 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Waldorfschule Emmendingen erhält Jakob Muth-Preis für inklusive Schule

Bremen/Stuttgart/Hamburg, 21. Mai 2015/CMS. Wie kann Inklusion so gelingen, dass alle Kinder einer Klasse davon profitieren? Dies zeigen die vier Gewinner des Jakob-Muth-Preises, der am 27. Mai 2015 in Bremen verliehen wird. Einer der diesjährigen Gewinner ist die Waldorfschule Emmendingen, an der seit fast 20 Jahren Kinder mit und ohne Behinderung unter dem Motto lernen: „Es ist normal, verschieden zu sein“. Bis heute ist sie die einzige staatlich anerkannte integrative Schule in Baden-Württemberg.

Die Waldorfschule, die zurzeit 280 SchülerInnen in den Klassen eins bis zwölf besuchen, darunter 40 SchülerInnen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten (geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung und emotional-soziale Entwicklung) überzeugte die Jury mit ihrem inklusiven Konzept. „Der gleichberechtigte Fokus auf künstlerisches, kognitives und praktisches Lernen bietet eine besonders gute Voraussetzung für das gemeinsame Lernen aller Kinder und Jugendlichen“ heißt es in der Presseerklärung der Bertelsmann Stiftung dazu.

Wie an Waldorfschulen üblich, führen die KlassenlehrerInnen ihre Klasse acht Schuljahre lang, hier jedoch im Team gemeinsam mit HeilpädagogInnen, während die Klassen 9 bis 12 vom Oberstufenteam betreut werden. Die intensiven Beziehungen zueinander schaffen ein besonderes Vertrauen. Dadurch gelingt es, auch gemeinsam durch die Jahre der Pubertät zu kommen, in denen sonst Integration und Inklusion oft an ihre Grenzen stoßen.

Insgesamt lernen die SchülerInnen 12 Jahre zusammen, von der ersten Klasse bis zum Waldorfabschluss. Im 12. Schuljahr gibt es außerdem die Möglichkeit, den Realschulabschluss abzulegen. Im Anschluss an das 12. Schuljahr kann in einem 13. Schuljahr in Kooperation mit einer benachbarten Waldorfschule das Abitur erworben werden.

In der Waldorfschule Emmendingen ist spürbar, dass es um eine gemeinsame Sache von SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern geht. Die gemeinsam verbrachte Zeit schafft Erfahrungen, die gerade da wichtig sind, wo Gesellschaft inklusiv werden möchte – es sind Erfahrungen von Vielfalt und von Schwierigkeiten und davon, wie es gelingen kann, mit ihnen umzugehen. Ein Schüler der Oberstufe fasst zusammen: „Irgendwie bin ich stolz darauf, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Freunde zu haben, die ›anders‹ sind, aber eben doch vertraut. Das ist mehr wert, als mancherlei Lernstoff! Ich weiß, dass ich mit Menschen mit Behinderung leben und wie ich mich verhalten kann. Ich glaube, dass das sehr prägend ist.“

Mit der Preisvergabe wollen die Projektträger – die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele, die Bertelsmann Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission – zeigen, dass trotz unzureichender Rahmenbedingungen viele Schulen in Deutschland auf hohem Niveau inklusiv arbeiten und so zur Nachahmung anregen. Die Einzelschulen erhalten ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro; der Schulverbund bekommt 5.000 Euro. Für den Jakob Muth-Preis hatten sich in diesem Jahr 60 Schulen und 5 Schulverbünde beworben.

Die Preisverleihung ist medienöffentlich und findet am 27. Mai 2015 ab 10:30 Uhr als Senatsempfang der Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft im Bremer Rathaus statt.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 234 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr. 

Waldorfschule Emmendingen erhält Jakob Muth-Preis für inklusive Schule

Bremen/Stuttgart/Hamburg, 21. Mai 2015/CMS. Wie kann Inklusion so gelingen, dass alle Kinder einer Klasse davon profitieren? Dies zeigen die vier Gewinner des Jakob-Muth-Preises, der am 27. Mai 2015 in Bremen verliehen wird. Einer der diesjährigen Gewinner ist die Waldorfschule Emmendingen, an der seit fast 20 Jahren Kinder mit und ohne Behinderung unter dem Motto lernen: „Es ist normal, verschieden zu sein“. Bis heute ist sie die einzige staatlich anerkannte integrative Schule in Baden-Württemberg.

Die Waldorfschule, die zurzeit 280 SchülerInnen in den Klassen eins bis zwölf besuchen, darunter 40 SchülerInnen mit unterschiedlichen Förderschwerpunkten (geistige Entwicklung, körperlich-motorische Entwicklung und emotional-soziale Entwicklung) überzeugte die Jury mit ihrem inklusiven Konzept. „Der gleichberechtigte Fokus auf künstlerisches, kognitives und praktisches Lernen bietet eine besonders gute Voraussetzung für das gemeinsame Lernen aller Kinder und Jugendlichen“ heißt es in der Presseerklärung der Bertelsmann Stiftung dazu.

Wie an Waldorfschulen üblich, führen die KlassenlehrerInnen ihre Klasse acht Schuljahre lang, hier jedoch im Team gemeinsam mit HeilpädagogInnen, während die Klassen 9 bis 12 vom Oberstufenteam betreut werden. Die intensiven Beziehungen zueinander schaffen ein besonderes Vertrauen. Dadurch gelingt es, auch gemeinsam durch die Jahre der Pubertät zu kommen, in denen sonst Integration und Inklusion oft an ihre Grenzen stoßen.

Insgesamt lernen die SchülerInnen 12 Jahre zusammen, von der ersten Klasse bis zum Waldorfabschluss. Im 12. Schuljahr gibt es außerdem die Möglichkeit, den Realschulabschluss abzulegen. Im Anschluss an das 12. Schuljahr kann in einem 13. Schuljahr in Kooperation mit einer benachbarten Waldorfschule das Abitur erworben werden.

In der Waldorfschule Emmendingen ist spürbar, dass es um eine gemeinsame Sache von SchülerInnen, PädagogInnen und Eltern geht. Die gemeinsam verbrachte Zeit schafft Erfahrungen, die gerade da wichtig sind, wo Gesellschaft inklusiv werden möchte – es sind Erfahrungen von Vielfalt und von Schwierigkeiten und davon, wie es gelingen kann, mit ihnen umzugehen. Ein Schüler der Oberstufe fasst zusammen: „Irgendwie bin ich stolz darauf, diese Erfahrungen gemacht zu haben. Freunde zu haben, die ›anders‹ sind, aber eben doch vertraut. Das ist mehr wert, als mancherlei Lernstoff! Ich weiß, dass ich mit Menschen mit Behinderung leben und wie ich mich verhalten kann. Ich glaube, dass das sehr prägend ist.“

Mit der Preisvergabe wollen die Projektträger – die Beauftragte der Bundesregierung für die Belange behinderter Menschen Verena Bentele, die Bertelsmann Stiftung und die Deutsche UNESCO-Kommission – zeigen, dass trotz unzureichender Rahmenbedingungen viele Schulen in Deutschland auf hohem Niveau inklusiv arbeiten und so zur Nachahmung anregen. Die Einzelschulen erhalten ein Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro; der Schulverbund bekommt 5.000 Euro. Für den Jakob Muth-Preis hatten sich in diesem Jahr 60 Schulen und 5 Schulverbünde beworben.

Die Preisverleihung ist medienöffentlich und findet am 27. Mai 2015 ab 10:30 Uhr als Senatsempfang der Bremer Senatorin für Bildung und Wissenschaft im Bremer Rathaus statt.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 234 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr. 

Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft im Dialog Handbuch zur Standortbestimmung und zu Entwicklungsperspektiven

Alfter/Stuttgart/Hamburg/11. Oktober 2016/SS. Waldorfschulen zählen weltweit zu den bekanntesten und meist verbreiteten alternativen Schulformen. In Deutschland gibt es zurzeit rund 237 Waldorfschulen und über 500 Waldorfkindergärten. Insbesondere China gilt in den letzten Jahren als „Boom-Land“ der Waldorfpädagogik. Die Praxis ist in den letzten fünfzehn Jahren zu einem intensiv beforschten Gegenstand der empirischen Forschung geworden. Trotz der positiven Entwicklung der Waldorfschulen bleibt ihr theoretischer Hintergrund weiterhin umstritten.

In der erziehungswissenschaftlichen Diskussion wird die Waldorfpädagogik immer wieder als weltanschauungsbelastet kritisiert. Mit Blick auf die fast hundertjährige Geschichte der Waldorfpädagogik ist nun ein umfangreiches Handbuch zur Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft erschienen, das diese Problematik aufgreift. Christian Boettger, Geschäftsführer der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen bemerkt dazu: „Mit diesem Handbuch wird in großer Breite ein Kulturwandel dokumentiert, der in den letzten zehn bis fünfzehn Jahren stattgefunden hat. Die Autoren setzen sich mit der externen Kritik einzelner Bildungswissenschaftler auseinander und bearbeiten in vielen Bereichen die Anschlussfähigkeit der theoretischen Grundlagen der Waldorfpädagogik an die Themen der Erziehungswissensschaften.“

Die mehr als 1000 Seiten starke Publikation gliedert sich nach den Kerndisziplinen der Erziehungswissenschaft: Anthropologie, Lerntheorie, Professionstheorie, Entwicklungspsychologie, Didaktik und Erkenntnistheorie. Zentrale Themen und Diskursrichtungen der einzelnen Felder werden von den Autoren herausgearbeitet und dann mit Positionen der Waldorfpädagogik abgeglichen und diskutiert. Die Beiträge widmen sich unter anderem Rudolf Steiners Erkenntnistheorie, dem Menschenbild der Waldorfpädagogik, dem Waldorf-Lehrplan und den Lehrerkompetenzen. Der Beziehungsgeschichte zwischen Erziehungswissenschaft und Waldorfpädagogik wird ein eigenes Kapitel eingeräumt. Der Generalvorwurf einer ideologisch und dogmatisch bestimmten Pädagogik begleitet die Waldorfpädagogik seit ihrer Entstehung. Daher ist der Frage, in welcher Form und in welchem Maße die Anthroposophie die Waldorfpädagogik beeinflusst, ebenfalls ein eigenes Kapitel gewidmet. Einzelbeiträge beschäftigen sich mit der interkulturellen Pädagogik und Waldorfpädagogik, der religiösen Erziehung, dem Mediengebrauch an Waldorfschulen sowie der Schulautonomie und Selbstverwaltung.

Die Publikation setzt auf eine wissenschaftliche Bearbeitung der Waldorfpädagogik: Herausgeber Jost Schieren, Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik an der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, erklärt dazu: „Mein Anliegen ist es, mit dieser Publikation die Waldorfpädagogik durchgängig wissenschaftlich zu behandeln. Wenn es mit diesem Handbuch gelänge, dazu beizutragen, dass die Waldorfpädagogik als Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen auch in ihren Theoriegrundlagen ernst genommen wird, dann wäre ein wichtiges Ziel erreicht worden.“

Schieren selbst ist in dem Handbuch mit Beiträgen zum Menschenbild der Waldorfpädagogik, dem Lernen in der Waldorfpädagogik und dem Spannungsfeld Anthroposophie und Waldorfpädagogik vertreten. Die Publikation ist aus einem Forschungskolloquium, das 2011 erstmalig von Jost Schieren und Walther Riethmüller von der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen organisiert wurde, hervorgegangen. Zur Kerngruppe gehörten neben Christian Boettgerauch Wenzel Götte und Peter Loebell von der Freien Hochschule Stuttgart sowie Albert Schmelzer und Wilfried Sommer von der Alanus Hochschule. Neben Beiträgen von ihnen gehören auch Marcelo da Veiga, Rektor der Alanus Hochschule, und mit Wolfgang Nieke und Christian Rittelmeyer auch zwei weitere Erziehungswissenschaftler zu den Autoren des Handbuchs. Weitere Autoren sind Volker Frielingsdorf und M. Michael Zech. Das Handbuch „Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft“ ist im Beltz Juventa Verlag erschienen.

Alle Interessierten, die über die verschiedenen Themenfelder diskutieren möchten, sind herzlich eingeladen zur Tagung „Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft“ an der Alanus Hochschule. Zahlreiche Autoren des Handbuchs sowie weitere Vertreter der Erziehungswissenschaft und der Waldorfpädagogik werden vom 20. bis 22. Oktober in Alfter bei Bonn in einen Diskurs zu dem Thema treten. Die Tagung wird von der Hochschule gemeinsam mit der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen und dem Graduiertenkolleg Waldorfpädagogik veranstaltet. Interessenten können sich hier für die Tagung anmelden. Die Teilnahmegebühr beträgt 115,- Euro /ermäßigt 60,- Euro (inkl. Kaffeepausen, Mittag- und Abendessen) beziehungsweise 80,- Euro / ermäßigt 40,- Euro (exkl. Verpflegung).

Zum Autor:
Jost Schieren ist Leiter des Fachbereichs Bildungswissenschaft sowie des Instituts für Schulpädagogik und Lehrerbildung
an der Alanus Hochschule. Der Professor für Schulpädagogik mit Schwerpunkt Waldorfpädagogik hat zahlreiche Bücher und Fachartikel zur Waldorfpädagogik publiziert. 2015 erschien von ihm ebenfalls im Beltz Juventa Verlag gemeinsam mit Horst Philipp Bauer die Fachpublikation „Menschenbild und Pädagogik“.
Die Alanus Hochschule bietet ein staatlich anerkanntes Teilzeitstudium für Waldorf-Klassenlehrer sowie für Fach- und Oberstufenlehrer an. Das Pädagogik-Studium an der Hochschule in freier Trägerschaft integriert sowohl Waldorf- und Reformpädagogik als auch klassische Erziehungswissenschaften.

Gerne vermitteln wir Ihnen als Pressevertreter ein Interview mit Jost Schieren, Herausgeber des Buches und Organisator der Tagung, oder einem der weiteren Autoren. Gerne senden wir Ihnen für die Berichterstattung ein Rezensionsexemplar zu. Als Pressevertreter können Sie kostenlos an der Tagung teilnehmen. Bitte melden Sie sich unterpressestelle@hochschule.alanus.edu an.

Hier finden Sie das Inhaltsverzeichnis sowie eine Leseprobe zum Download.
Hier finden Sie ein erläuterndes Video zu der Tagung „Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft“.

Weitere Informationen:

Handbuch Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft
Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven
Verlag Beltz Juventa
ISBN 978-3-7799-3129-4
Erscheinungstermin: Oktober 2016

Tagung Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft
Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven
Zeit: Do. 20.10. – Sa. 22.10.2016 
Ort: Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft, Campus II, Villestraße 3, 53347 Alfter 
Anmeldung/Informationen unter: http://www.waldorfpaedagogik-erziehungswissenschaft.de

Die Alanus Hochschule:
Die Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft ist eine staatlich anerkannte Kunsthochschule in freier Trägerschaft in Alfter bei Bonn. Seit August 2014 hat sie außerdem ein Studienzentrum in Mannheim. Die Hochschule ist unterteilt in eine Fakultät für Kunst und Architektur und eine Fakultät für Human- und Gesellschaftswissenschaften. Unter ihrem Dach vereinigt sie Studiengänge aus den Bereichen Architektur, Bildende Kunst, Schauspiel, Eurythmie, Kunsttherapie, Pädagogik, Philosophie und Betriebswirtschaftslehre. Wichtiger Teil des Konzepts der Alanus Hochschule ist die Begegnung von Kunst und Wissenschaft. Das Studienangebot bietet in seiner Kombination die Chance des Dialogs und der gegenseitigen Inspiration der unterschiedlichen Fachrichtungen in interdisziplinären Projekten.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 237 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Ansprechpartnerinnen bei Rückfragen zu diesem Thema:

Dr. Julia Wedel
Pressesprecherin der Alanus Hochschule
Tel.: +49 (0)2222 9321 – 1942
E-Mail: julia.wedel@alanus.edu

Sandra Stempel
Hochschulkommunikation Alanus Hochschule
Tel.: +49 (0)2222 9321 – 1903
E-Mail: sandra.stempel@alanus.edu

Waldorfpädagogik bei der Langen Nacht der Anthroposophie in Hamburg

Hamburg, 8. September 2015/CMS. Am 26. September 2015 findet von 17.00 bis 23.00 Uhr zum zweiten Mal die „Lange Nacht der Anthroposophie“ im Rudolf Steiner Haus Hamburg statt, dieses Mal unter dem Motto „Sinne – Tore zur Welt“, der Eintritt ist wieder frei. Auch die vielfältige Hamburger Waldorflandschaft von Kindergärten über heilpädagogische Schulen und besondere Förderangebote bis hin zu den sieben Waldorfschulen wird sich dort präsentieren und das Motto aufgreifen.

Die Anthroposophie als „Weisheit vom Menschen“ misst den Sinnen eine große Bedeutung für das Erkennen und die Gesundheit bei, denn sie sind der Vermittler zwischen Innen- und Außenwelt. Im Unterschied zu der heute populären Vorstellung der „fünf Sinne“ unterscheidet sie zwölf Sinne, die in obere, mittlere und untere Sinne unterteilt werden. Die unteren Sinne richten sich primär auf den eigenen Körper und dienen der Selbstwahrnehmung, auf dieser Grundlage entfalten sich Impulse zum Handeln. Bei den mittleren Sinnen schwingt der Mensch mit seinen Wahrnehmungen zwischen Innen und Außen hin und her und wird besonders in seinem Fühlen angesprochen. Die oberen Sinne lenken die eigene Wahrnehmung auf das, was außerhalb von einem geschieht, wodurch vor allem die Gedankentätigkeit angeregt wird.

Während der „Langen Nacht der Anthroposophie“ erwarten die BesucherInnen rund 120 Angebote, um eigene vielfältige Erfahrungen mit dieser Sinneslehre zu machen und die Anthroposophie näher kennenzulernen. Dazu gehören Erfahrungsfelder, Interviews, Workshops wie „Mediennutzung – Was können Eltern tun?“ mit Waldorflehrer und Bundesvorstandsmitglied Henning Kullak-Ublick sowie Vorträge, Bühnenkünste, Performances, Musik und, neben Speisen und Getränken, sogar ein wenig Unsinn. Auch Kinder können sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Märchen, Malen, Kerzenziehen und Basteln freuen. Ab 23:00 Uhr laden Musik und Tanz zu besonderer Geselligkeit ein. Weitere Infos: Rudolf Steiner Haus Hamburg.  

Veranstaltungsort und -zeit:

Rudolf Steiner Haus Hamburg, Mittelweg 11-12, 20148 Hamburg
Samstag, 26. September 2015, ab 17:00 Uhr

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 235 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Waldorfpädagogik bei der Langen Nacht der Anthroposophie in Hamburg

Hamburg, 8. September 2015/CMS. Am 26. September 2015 findet von 17.00 bis 23.00 Uhr zum zweiten Mal die „Lange Nacht der Anthroposophie“ im Rudolf Steiner Haus Hamburg statt, dieses Mal unter dem Motto „Sinne – Tore zur Welt“, der Eintritt ist wieder frei. Auch die vielfältige Hamburger Waldorflandschaft von Kindergärten über heilpädagogische Schulen und besondere Förderangebote bis hin zu den sieben Waldorfschulen wird sich dort präsentieren und das Motto aufgreifen.

Die Anthroposophie als „Weisheit vom Menschen“ misst den Sinnen eine große Bedeutung für das Erkennen und die Gesundheit bei, denn sie sind der Vermittler zwischen Innen- und Außenwelt. Im Unterschied zu der heute populären Vorstellung der „fünf Sinne“ unterscheidet sie zwölf Sinne, die in obere, mittlere und untere Sinne unterteilt werden. Die unteren Sinne richten sich primär auf den eigenen Körper und dienen der Selbstwahrnehmung, auf dieser Grundlage entfalten sich Impulse zum Handeln. Bei den mittleren Sinnen schwingt der Mensch mit seinen Wahrnehmungen zwischen Innen und Außen hin und her und wird besonders in seinem Fühlen angesprochen. Die oberen Sinne lenken die eigene Wahrnehmung auf das, was außerhalb von einem geschieht, wodurch vor allem die Gedankentätigkeit angeregt wird.

Während der „Langen Nacht der Anthroposophie“ erwarten die BesucherInnen rund 120 Angebote, um eigene vielfältige Erfahrungen mit dieser Sinneslehre zu machen und die Anthroposophie näher kennenzulernen. Dazu gehören Erfahrungsfelder, Interviews, Workshops wie „Mediennutzung – Was können Eltern tun?“ mit Waldorflehrer und Bundesvorstandsmitglied Henning Kullak-Ublick sowie Vorträge, Bühnenkünste, Performances, Musik und, neben Speisen und Getränken, sogar ein wenig Unsinn. Auch Kinder können sich auf ein abwechslungsreiches Programm mit Märchen, Malen, Kerzenziehen und Basteln freuen. Ab 23:00 Uhr laden Musik und Tanz zu besonderer Geselligkeit ein. Weitere Infos: Rudolf Steiner Haus Hamburg.  

Veranstaltungsort und -zeit:

Rudolf Steiner Haus Hamburg, Mittelweg 11-12, 20148 Hamburg
Samstag, 26. September 2015, ab 17:00 Uhr

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 235 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Waldorflehrer werden – eine Alternative

Stuttgart/Hamburg, 18. August 2104/CU. Angehende junge Lehrer, die im kommenden Schuljahr nicht in den staatlichen Schuldienst übernommen werden, können an einer der 232 Waldorfschulen in Deutschland eine Alternative finden. Jährlich sind dort 600 Stellen zu besetzen. Auf diese Möglichkeit möchte der Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS) aufmerksam machen angesichts der Tatsache, dass in vielen Bundesländern ein Großteil der Referendare keine Planstelle finden kann.

So müssen allein in Bayern nach Angaben des Kultusministeriums an den Gymnasien knapp 80% der Bewerber mit einer Absage rechnen, an den Realschulen sogar 90%. In Presseberichten wurde schon von neuen Zeiten der Massenarbeitslosigkeit bei den Lehrern gesprochen.

„Junge Lehrer, die eine sinnvolle Aufgabe suchen und gern selbständig gestalten möchten, sind bei uns an der richtigen Stelle“, betont dazu Henning Kullak-Ublick vom Vorstand des BdFWS. Ähnlich wie in den skandinavischen Ländern gebe es an den Waldorfschulen einen Rahmenlehrplan, der viel Gestaltungsfreiheit für den eigenen Unterricht biete. Die Waldorfpädagogik knüpfe an den individuellen Fähigkeiten der Schüler an und ermögliche es ihnen, ohne Noten- und Leistungsdruck zu lernen. Das Ideal der Waldorflehrer, Erziehung als Kunst zu betreiben, beinhalte die Verpflichtung, Unterrichtsbedingungen zu schaffen, innerhalb derer die Schüler alle ihre Talente entwickeln können.

Durch die Einbeziehung von Kunst, Sprache, Theater, Bewegung und Musik werde die kognitive, emotionale und den Willen fordernde Entwicklung der Schüler ganzheitlich gefördert, ein Zusammenhang, der von der Hirnforschung bestätigt werde. Zur Mitarbeit motivierte Eltern, ein Kollegium, das sich selbst verwaltet und regelmäßig über grundlegende pädagogische Fragen austauscht sowie die weltweite Verbreitung der Waldorfpädagogik seien weitere Vorteile, die junge Lehrer zur Mitarbeit motivierten.

„Waldorflehrer finden auf unterschiedlichsten Wegen zu ihren Schulen“, betont Kullak-Ublick. Das breite pädagogische Angebot der Ausbildungsstätten für die Waldorflehrerbildung biete für Menschen mit unterschiedlichen beruflichen Qualifikationen und Voraussetzungen eine Weiterbildung entweder zum Waldorfklassenlehrer, zum Fach- oder Oberstufenlehrer.

Informationen zu den Fortbildungsmöglichkeiten zum Waldorflehrer und freie Stellen finden sich auf der Homepage des BdFWS. 

In der Stuttgarter Geschäftsstelle besteht außerdem für jeden Interessierten die Möglichkeit, sich hinsichtlich der eigenen Voraussetzungen individuell beraten zu lassen unter Tel. 0711- 21042 - 43 oder über Email

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 232 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Voneinander lernen: „Kindergesundheit heute“ – Erster bundesweiter und interdisziplinärer Kongress zur Kinderheilkunde

Stuttgart/Hamburg, 29. September 2014/NH. „Für die Landeshauptstadt Stuttgart ist dieser – ich möchte sagen einzigartige – Kongress ein hilfreicher Baustein, um unsere Gesellschaft auf die Notwendigkeit hinzuweisen, unseren Kindern eine gesunde Entwicklung im ganzheitlichen Sinne zu ermöglichen.“ Mit diesen Worten eröffnete Werner Wölfle, Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser, im Stuttgarter Rathaus den ersten interdisziplinären Kongress zur Kinderheilkunde „Kindergesundheit heute“, für den am 27. und 28. September 2014 rund 450 Ärzte, Therapeuten, Pädagogen und Eltern nach Stuttgart gekommen waren.

Unter der Überschrift „Unsere Kinder – begleiten, verstehen, behandeln“ ging es an den beiden Kongresstagen darum, aufeinander zuzugehen und voneinander zu lernen, um die Rahmenbedingungen für ein gesundes Aufwachsen aus verschiedenen Perspektiven zu definieren. „Wenn wir die Kinder wirklich in den Mittelpunkt stellen wollen, müssen wir alle – zusammen mit den Eltern – miteinander ins Gespräch kommen“, begründete Georg Soldner, niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus München, die Idee, einen solchen Kongress zu entwickeln. Und Dr. med. Andreas Oberle, Ärztlicher Direktor des Sozialpädiatrischen Zentrums am Olgahospital (Klinikum Stuttgart), ergänzte: „Die Familie eines betroffenen Kindes bewegt sich bisher in den Parallelwelten Jugendhilfe, Pädagogik und Medizin. Wir werden den Kindern und ihren Familien aber nur dann helfen können, wenn wir daraus eine Welt machen und lernen, eine Sprache zu sprechen.“

So hatte der Kongress eine vielschichtige Ausrichtung: Nicht nur Vertreter von Schul- und Komplementärmedizin kamen miteinander ins Gespräch, sondern auch die verschiedenen Professionen tauschten sich aus. Ärzte, Therapeuten, Pädagogen, Pflegende, Erzieher und Eltern diskutierten gemeinsam, was Kinder heute brauchen, um gesund aufzuwachsen und besuchten dazu zahlreiche Foren zu den drei Leitmotiven „Eltern-Kind-Bindung“, „Aufmerksamkeit“ und „Schmerz“.

Dabei zeigte sich in allen Beiträgen, dass es im konkreten und praxisorientierten Austausch sehr gut gelingt, „sich auf Augenhöhe gemeinsam auf den Weg zu machen“, so eine teilnehmende Familientherapeutin. Gerade angesichts der heute immer häufiger auftretenden chronischen Erkrankungen wie Asthma Bronchiale, Neurodermitis oder Diabetes sowie den zunehmenden psychischen und psychosomatischen Erkrankungen von Kindern und Jugendlichen werde eine enge Zusammenarbeit und Vernetzung immer wichtiger.

Aus ganz Deutschland waren die Experten sowie das gut gemischte Publikum angereist, um diese neue Art der Zusammenarbeit mit Leben zu füllen. Deutlich wurde immer wieder, wie groß das Bedürfnis der verschiedenen Berufsgruppen ist, gemeinsam neue Wege und Lösungen zu finden. Dr. med. Jan Vagedes, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin an der Filderklinik, fasste den Wunsch vieler Teilnehmer nach einer Weiterführung dieses Ansatzes zusammen: „Es ist mir – und uns allen – ein echtes Anliegen, die Gesundheit unserer Kinder zu fördern. Und ich wünsche mir von Herzen, dass dieser interprofessionelle Dialog fortgeführt und auch die Politik mit einbezogen wird, damit wir in Zukunft weiter voneinander lernen können.“

Angestoßen wurde der Kongress von der Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland (GAÄD) und dem Dachverband Anthroposophische Medizin (DAMiD) und gemeinsam mit dem Olgahospital, der Filderklinik und der Stadt Stuttgart durchgeführt. Gemäß der integrativen Ausrichtung des Kongresses waren zahlreiche Mitveranstalter und Partner aus Schulmedizin, Pädagogik, Jugendhilfe und Elternarbeit beteiligt, wie auch der Bund der Freien Waldorfschulen. Die Schirmherrschaft hatten der Ministerpräsident des Landes Baden-Württemberg, Winfried Kretschmann, und der Bürgermeister für Allgemeine Verwaltung und Krankenhäuser der Stadt Stuttgart, Werner Wölfle, übernommen.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 232 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Von Goethe bis zu den neuen Medien – Waldorfpädagogik auf der Buchmesse

Leipzig/Stuttgart/Hamburg, 25. Februar 2015/CU. Alte und neue Medien stehen im Mittelpunkt des Auftritts der Waldorfpädagogik auf der diesjährigen Leipziger Buchmesse. Bei einer Veranstaltung im Rahmen von Fokus Bildung geht es um das Thema Medienmündigkeit, bei einer Lesung mit Gespräch im Mendelssohn Haus um „Sternstunden der deutschen Literatur.“ Veranstalter ist die Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen (BdFWS).

Welche Fähigkeiten müssen junge Menschen entwickeln, damit sie mit Internet, Facebook, Twitter & Co. sinnvoll  umgehen können, ohne der Faszination der neuen Medien zu unterliegen? Diese Frage richtet Moderator Christian Boettger von der edition Waldorf an Dr. Edwin Hübner, Autor des neuen Buchs „Medien und Pädagogik“, das auf der Buchmesse vorgestellt wird.

Hübner vertritt darin die These, dass die Medienpädagogik den verschiedenen Zugängen zum Thema Lernen in den einzelnen Lebensaltern und Entwicklungsschritten der Kinder und Jugendlichen Rechnung tragen muss. Einer direkten Medienpädagogik, die zum Verständnis und zum kompetenten Gebrauch aller Medien hinführt, stellt er die indirekte Medienpädagogik zur Seite (siehe dazu auch „Medienmündigkeit und Waldorfpädagogik“). Sie stärkt die menschlichen Qualitäten und Fähigkeiten, die im Zeitalter der Informationstechnologien benötigt werden, um den zukünftigen Herausforderungen gewachsen zu sein.  Das breitgefächerte Curriculum der Medienpädagogik ergibt sich so aus der Zusammenschau einer differenzierten Betrachtung des Medienbegriffs auf der einen sowie einer ausführlichen Beschreibung der kindlichen Entwicklung auf der anderen Seite.

Bei der Veranstaltung zu „Sternstunden der deutschen Literatur von Goethe bis Kafka“ geht es um das gleichnamige Buch des Autors Malte Schuchhardt. Es wendet sich an alle an Literatur Interessierten und gibt insbesondere durch die Beispiele von Schuchhardts Erzählkunst wertvolle Anregungen für den Unterricht.

Die edition waldorf wird von der Pädagogischen Forschungsstelle des BdFWS herausgegeben. Auf der neuen Homepage der Forschungsstelle können ihre Publikationen zur Waldorfpädagogik eingesehen und bestellt werden. Beim Messeauftritt in Leipzig kooperiert die Forschungsstelle mit den anthroposophischen Verlagen, ihre Veranstaltungen stehen im Rahmen eines gemeinsamen Programms.

Der Messeauftritt des BdFWS in Leipzig gilt auch Interessenten für den Beruf des Waldorflehrers, zum Thema „Waldorflehrer werden“ stehen am Stand der Pädagogischen Forschungsstelle umfangreiche Materialien und Beratung zur Verfügung.

Termine:

Donnerstag, den 12. März 2015
14.45-15.15 Uhr / Forum Kinder-Jugend-Bildung
Halle 2, Stand A401/B400

„Kinder und Jugendliche stark machen im Zeitalter von Web 2.0“ – Gespräch mit Dr. Edwin Hübner

Donnerstag, den 12. März 2015
20.00 Uhr / Mendelssohn-Haus, Musiksalon,
Goldschmidtstr.12, Leipzig

„Sternstunden der deutschen Literatur“ – Lesung und Gespräch mit Malte Schuchhardt

Veranstalter: Pädagogische Forschungsstelle beim Bund der Freien Waldorfschulen/edition waldorf

Stand der Pädagogischen Forschungsstelle: Halle 5 / Stand F 401

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 234 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.

Veränderte Bedingungen von Kindheit als Thema auf der didacta

Stuttgart/Hamburg/Köln, 9. Februar 2015/CU. Veränderte Bedingungen von Kindheit, auf die sich die Schulen einstellen müssen, sind in diesem Jahr Thema des Auftritts der Waldorfschulen und -kindergärten auf der Bildungsmesse didacta vom 16. bis 20. Februar 2016 in Köln, Halle 8, Stand B 010/C 015. Die Messe dient außerdem auch der Gewinnung von WaldorflehrerInnen, da an den Waldorfschulen in Deutschland pro Jahr rund 600 Stellen neu zu besetzen sind.

Am Stand der Waldorfschulen und -kindergärten können sich Interessenten über Zulassungsvoraussetzungen, Fächer und Wege zur Waldorflehrerbildung informieren. Insgesamt stehen in Deutschland elf Studienorte für Voll- und Teilzeitausbildungen zur Verfügung. WaldorflehrerInnen sind zufriedener mit ihrem Beruf als ihre KollegInnen an staatlichen Schulen. Eine große Rolle spielt dabei ihre Gestaltungsfreiheit, wie die Ergebnisse einer neueren wissenschaftlichen Studie nahelegen.

In den Vorträgen und Diskussionsveranstaltungen am Stand werfen die ReferentInnen einen Blick auf die verschiedenen Veränderungen, denen Kindheit heute unterliegt. Gerade im Hinblick auf die vielbeobachteten Beziehungsprobleme in Schulen und Kindergärten sieht Dr. Wolfgang Saßmannshausen von der Vereinigung der Waldorfkindergärten einen Schlüssel darin, die realen Erwartungen der Kinder an die Erwachsenen in den Blick zu nehmen, so seine These im Referat am Elternsamstag auf der didacta.

Thematisiert wird außerdem die verstärkte Mediennutzung und die Umgang der Schulen damit. Wie Franz Glaw, BdFWS-Vorstandsmitglied und Verantwortlicher für den Arbeitskreis „Medienmündigkeit und Waldorfpädagogik“ in seinem Vortrag darlegt, zeigt die Waldorfpädagogik einen Weg zum sinnvollen Einsatz vielfältiger Medien, der sich an der Entwicklung des Kindes orientiert. Ziel ist dabei nicht nur Medienkompetenz, sondern eine umfassende Mündigkeit im Umgang mit den neuen Technologien.

Bernd Ruf von der internationalen Waldorforganisation „Freunde der Erziehungskunst Rudolf Steiners e.V.“ widmet sich in seinem Vortrag der Frage, wie Waldorfpädagogik Flüchtlingskindern bei der Bewältigung von Traumata helfen kann. Als Sonder- und Waldorfpädagoge hat Ruf seit 2006 die notfallpädagogische Krisenintervention der Waldorfpädagogik mit entwickelt und aufgebaut, sie kam schon in vielen Kriegs- und Katastrophenregionen der Welt zum Einsatz. Am Beispiel der Willkommensklassen im Parzival-Schul-Zentrum Karlsruhe zeigt er auf, wie das Modell einer Beschulung unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge aussehen kann.

Eine Diskussionsrunde mit Lehrern und einer Schulärztin von Waldorfschulen, die Flüchtlingsklassen bzw. -kinder oder -jugendliche aufgenommen haben, dient dem Austausch von Erfahrungen zu diesem Thema und wirft die Frage auf, wie gut die Waldorfschulen für die Aufnahme von Flüchtlingskindern gerüstet sind. Teilnehmerin ist auch Barbara Schiller von der Organisation StART international, die wie die Freunde der Erziehungskunst Fortbildungen für WaldorflehrerInnen zu den Themen Traumabewältigung und Interkulturalität anbietet.

Zu den veränderten Bedingungen, unter denen Kinder heute aufwachsen, gehört auch die abnehmende Erfahrung mit Naturprozessen. Hier bilden die Schulgärten der Waldorfschulen und die Versorgung von Nutztieren ein Gegengewicht. Rebecca Schmitz von Mellifera e.V. zeigt in ihrem Vortrag auf der didacta, wie Bienen in den Schulgärten eingesetzt werden können. Ihre Initiative „Bienen machen Schule“bringt ImkerInnen und PädagogInnen zusammen und gibt vielfältige Anregungen zur Bildungsarbeit mit Bienen.

Die Details des didacta-Programms finden sich auf der Homepage von Waldorfpädagogik aktuell.

Bund der Freien Waldorfschulen e.V.
Die derzeit 235 deutschen Waldorfschulen haben sich zum Bund der Freien Waldorfschulen e.V. (BdFWS) mit Sitz in Stuttgart zusammengeschlossen, wo 1919 die erste Waldorfschule eröffnet wurde. Seit 2013 sitzt die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BdFWS als Zweigstelle in Hamburg. Die föderative Vereinigung lässt die Autonomie der einzelnen Waldorfschule unangetastet, nimmt aber gemeinsame Aufgaben und Interessen wahr.