Schüleraustausch 2018

...mit dem Lycée Stendhal

Nachdem der erste Schüleraustausch mit dem Lycée Stendhal aus Grenoble/Frankreich bereits im Frühjahr 2017 erfolgreich von unserer Französischlehrerin, Frau Frank, organisiert worden war, nehmen in diesem Jahr Schülerinnen und Schüler aus der 7., 11. und 12. Klasse an dem Austausch teil. Bei der diesjährigen Organisation des Schüleraustausches steht Frau Frank auch Frau Zapatka, die Französischlehrerin der 7. Klasse, zur Seite.

Der Besuch aus Grenoble ist bei uns vom 23.04.2018 bis zum 29.04.2018 zu Gast; der Gegenbesuch findet vom 28.05.2018 bis zum 03.06.2018 statt.

...aus Grenoble/Frankreich


Französisches Flair hat die Waldorfschüler begeistert

Schüleraustausch der Waldorfschule mit einem Gymnasium in Grenoble gut angelaufen. 42 Elmshorner zu Besuch in den Alpen

Elmshorn. Die Brücke von Elmshorn nach Grenoble ist geschlagen, der erst vor einem Jahr begonnene Schüleraustausch an der Elmshorner Waldorfschule zeigt erste Erfolge. „Dieser kulturelle und sprachliche Austausch ist eine echte Bereicherung auf allen Ebenen für unsere Schule“, freut sich Französisch-Lehrerin Jocelyne Frank, die dieses Projekt initiiert hat und für die es auch eine persönliche Herzensangelegenheit ist. Schließlich ist Grenoble ihre Heimatstadt, wo sie geboren und aufgewachsen ist und von wo sie vor mehr als drei Jahrzehnten nach Deutschland ausgewandert ist.

Jetzt besuchten 42 Schüler der Jahrgänge sieben, elf und zwölf, begleitet von zwei Lehrkräften, erstmals die französische Stadt in den Alpen, die mit ihren 160.000 Einwohnern etwa dreimal so groß wie Elmshorn ist. Alle Teilnehmer waren begeistert, wie die Schüler Annika Gessner, Melynn Böing und Paul Scharmer aus der elften Klasse bestätigen.

„Ich habe so viele neue, nette Menschen und die tolle französische Kultur kennengelernt und mich sehr gut mit meiner Gastfamilie verstanden“, sprudelt es nur so aus Annika Gessner heraus. „Man kriegt einen ganz anderen Blick und ein viel besseres Gefühl für die Sprache, wenn man eine Woche lang nur Französisch mit den Einheimischen sprechen muss“, sagt  Melynn Böing. Das sei nicht mal eben 45 Minuten Französisch lernen im Unterricht, sondern „Französisch pur, 24 Stunden an sieben Tagen“, erklärt Paul Scharmer. „Da versteht man die Sprache auf einmal noch besser und ganz anders als in der Schule.“ Zumal die Franzosen natürlich auch viele Redewendungen und Slangausdrücke verwendeten, die die Elmshorner vorher gar nicht kannten.

Der Austausch mit dem Gymnasium Lycée Stendhal lief so ab, dass die Franzosen im April hierher nach Elmshorn kamen. Nun war der Gegenbesuch in Grenoble. Die Schüler waren alle bei den Familien untergebracht, wo bereits die Essensrituale ein kleiner Kulturschock für sie waren. „Die Franzosen frühstücken viel süßer als es bei uns der Fall ist“, wunderte sich Annika Gessner. Statt Wurst oder anderes Deftiges, das hier oft aufgetischt wird, gab es Marmelade, Croissants und Kaffee zum Frühstück. Nur Paul Scharmer bekam sein morgendliches Müsli zu essen, wie er es von zu Hause gewohnt war.

Aber das machte den Schülern überhaupt nichts aus. Denn dafür gingen die meisten Schüler über Mittag in der Stadt gemeinsam essen, was für die Elmshorner Schüler eine ganz neue, aber sehr schöne Erfahrung war. Das sei total cool und gemütlich gewesen, zumal Grenoble über eine Vielzahl von kleinen Bars und Cafés verfüge, wie es sie in dieser Auswahl nicht in der Krückaustadt gebe, zeigten sich die Elmshorner auch recht angetan vom „Savoir-vivre“, dem Lebensstil der Franzosen.

Auch abends mussten sich die Elmshorner ein wenig umstellen. Statt wie zu Hause gegen 18 oder 19 Uhr werde dort erst um 20 oder 21 Uhr zu Abendbrot gegessen. „Da kommt dann die ganze Familie zusammen, mit allen Geschwistern und den Eltern“, erzählt Annika Gessner. „Da kocht die Mutter dann für alle und es gibt Vorspeise, Hauptspeise, Obst, Joghurt und Käse.“ Das sei immer sehr lecker und locker mit einer ausgesprochen tollen Atmosphäre und fröhlichen Gesprächen gewesen.

Das Besuchsprogramm sei gut und abwechslungsreich gewesen. So hätten sie eine „sehr schöne Grotte“ besucht, seien oft einfach nur mit der Straßenbahn durch die Stadt gegondelt, Fahrrad gefahren, hätten sich mit Gleichaltrigen getroffen und sogar ein Nuss-Museum besichtigt, weil Grenoble berühmt sei für seine schmackhaften Walnüsse. Das Highlight für alle war natürlich die Fahrt mit der Seilbahn vom Ufer der Isère in der Innenstadt 300 Meter hoch auf die etwa 500 Meter hohe Bergstation mit der Bastille, einer Festungsanlage aus früheren Zeiten. Die 1934 eröffnete Seilbahn war seinerzeit weltweit die erste innerstädtische Luftseilbahn dieser Art und „ist heute die Attraktion in Grenoble“, sagt Französischlehrerin Jocelyne Frank stolz. „Die Fahrt mit der Gondel war super und man hatte einen kompletten Blick über die Stadt“, sagt Annika Gessner. Runter mussten die Schüler allerdings laufen. Es war ja Klassenfahrt.

Alle drei Schüler haben die Reise ins Nachbarland genossen und würden auf jeden Fall wieder mitfahren, zumal es für die meisten die erste längere Reise nach Frankreich war. Die nächste Ausfahrt nach Grenoble sei für das nächste Jahr geplant, kündigt Initiatorin  Jocelyne Frank an. In welchem Umfang das dann ablaufe, hänge davon ab, wie viele Schüler im nächsten Jahr an der Partnerschule Deutschunterricht belegten. Aber nach diesem für alle Seiten gelungenen interkulturellen Austausch dürften das wohl eher mehr als weniger werden. „Mein Ziel war es, dass dieser Schüleraustausch sich hier fest etabliert“, sagt Jocelyne Frank. Das scheint ihr gelungen zu sein.

Burkhard Fuchs, freier Journalist

Annika Gessner (v.l.), Melynn Böing und Paul Scharmer waren begeistert von der Schüleraustauschreise nach Grenoble.

Französischlehrerin Jocelyne Frank, organisiert seit 2 Jahren den Schüleraustausch der Freien Waldorfschule Elmshorn mit dem Lycée Stendhal.


Sprachen-Kultur

Vom 23. April 2018 bis zum 29. April 2018 haben wir zum zweiten Mal in der Freien Waldorfschule Elmshorn 42 Schülerinnen und Schüler aus Grenoble/Frankreich zu Gast gehabt.

Ein abwechslungsreiches Programm war vorbereitet worden:

  • Besuch des Industriemuseums mit einer Stadtführung und einer Rallye durch Elmshorn
  • Interview mit einigen Elmshorner Firmen
  • Besuch der Städte Bremerhaven und Lübeck
  • und natürlich Unterricht nach Stundenplan der jeweiligen Gastgeber.

Unsere französischen Gäste staunten nicht wenig über die grandiose Eurythmie-Darbietung der 12. Klasse. Sie waren auch über den Kunstunterricht oder den Französischunterricht in der Unterstufe angetan.

Ein Highlight war aber der Handwersksunterricht: Plastizieren, Kupfertreiben, Arbeit mit Metall.

Ein Ergebnis unserer lehrreichen und freudvollen Begegnung war der Kulturnachmittag mit der Plakatgestaltung, mit der Darbietung von Sketchen, Tänzen, Rezitationen und das gemeinsame Singen von französischen und deutschen Liedern; ein gelungener Aufenthalt!

An dieser Stelle gilt unser besonderer Dank allen, die zu diesem reibungslosen Verlauf beigetragen haben: die Eltern, die uns mit leckeren Büfetts unterstützt haben, die Kollegen, die fremde Schüler aufgenommen haben, unserem Hausmeister, der immer zur Stelle war, wenn man technische Hilfe gebraucht hat, das Schulsekretariat, das uns stets bei der ganzen Organisation und Planung zur Seite stand. DANKE!

Wir freuen uns auf unseren Gegenbesuch Ende Mai nach Grenoble. Dort wollen wir dann die französische Kultur und Sprache hautnah erfahren und erleben.

Jocelyne Frank, Französischlehrerin